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Sie sind wieder da
Eine andere Sicht unserer Geschichte

Hat der Holocaust eine rationale Erklärung? Was geschah mit den Opfern? Mit den Tätern? Sind sie vielleicht wieder da? Diese Fragen stellte sich der Verfasser, der in Deutschland als Jude geboren wurde und den Grossteil seines Lebens in Israel lebte. Aufgeworfen wurden sie durch Gespräche mit jungen Menschen aus aller Welt. Geboren nach dem Holocaust, verfügen diese über Erinnerungen, die sie eigentlich nicht haben dürften: Menschen, die in den 40er und 50er Jahren zur Welt kamen, erlebten in Visionen und Träumen den Holocaust – als Opfer oder als Täter.
Als Arzt und Hypnotherapeut ist der Verfasser diesen Geschichten nachgegangen. Er bediente sich dazu therapeutischer Methoden, die auf der Reinkarnationslehre, einem integralen Teils des jüdischen Glaubens, basieren.


von Dr. Eli Erich Lasch

 

So konnte er in vielen Fällen die Echtheit der „Erinnerungen“ bestätigen. Insbesondere war er überrascht von der hohen Anzahl an deutschen Seelen, die sich als Juden in Israel inkarniert hatten um ihre früheren Opfer zu beschützen.

Um den Holocaust zu erklären greift der Autor auf mystische und historische Überlieferungen zurück und zeigt die Zusammenhänge auf. Das Buch enthält ebenfalls viele chassidische Geschichten, die dazu beitragen den Text und die verschiedenen Aussagen zu illustrieren.

 

Leseprobe

1.Yossi

Mein guter Freund, Oberstleutnant (Sgan Aluf) Yossi hatte Alpträume. Geboren in Israel Anfang der fünfziger Jahren, war er das Kind jüdischer Einwanderer aus Polen, die kurz vor dem Zweiten Weltkrieg nach Israel gekommen waren. Dort besuchte er eine gute Schule und wie alle Israelis wurde er mit 18 Jahren zum Militärdienst eingezogen. Er erwies sich als guter Soldat und wurde deshalb zum Offizier ausgebildet. Am Ende seines Wehrdienstes entschied er sich als Berufssoldat im Militär zu bleiben und fühlte sich sehr zufrieden mit diesem Entschluss. Er heiratete Yael, die Tochter von jüdischen Einwanderern aus Marokko, die als Krankenschwester in einem großem Krankenhaus tätig war. Sie hatten eine kleine Tochter, auf die sie sehr stolz waren. Eine normale israelische Familie. Wie die meisten Israelis ihrer Generation hatten sie mit Religion und Esoterik bzw. Mystik nichts am Hut. Auch der Holocaust interessierte sie nicht. Sie fühlten sich eben als Israelis und alles, was dem jüdischen Volk im Laufe der vielen Jahrhunderte der Diaspora passiert war, gehörte der Vergangenheit an. Damit so etwas sich nicht wiederholen kann, diente Yossi eben im Militär. Einmal sagte er sogar: Wenn die Juden früher nach Israel gekommen wären, hätte es niemals zum Holocaust kommen können, eine  Meinung, die er mit vielen seiner Freunde teilte. Sie konnten es einfach nicht nachvollziehen, das man sich einfach abschlachten ließ. „Wir hätten so etwas nie zugelassen“. Dabei waren sie vom Gründer des Staates Israel, David Ben Gurion, inspiriert, der während des Weltkriegs erklärte: „Meine Hauptaufgabe ist nicht Juden in Europa zu retten, sondern einen Staat für die Juden vorzubereiten.“

In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Yossi von der Bundeswehr zu einer Beratung nach Deutschland eingeladen. Nach seiner Rückkehr erzählte er mir mit großer Begeisterung, wie nett er aufgenommen worden war und was für ein schönes Land Deutschland doch sei. Von etwaigem Antisemitismus hatte er nichts gespürt, und der Holocaust kam nicht einmal zur Sprache.

Kurze Zeit danach fing er an unerklärliche Träume zu haben. Er sah sich in einer fremden Uniform mit Runen am Kragen, in einen Krieg in verschneiten Steppen verwickelt. Er, der nur Siege kannte, war Teil einer Armee auf dem Rückzug. Er und seine Soldaten hungerten und froren. In den Träumen hatte er, wie in seinem jetzigen Leben, den Rang eines Oberstleutnant.  Später sah er in seinen Träumen, wie seine Soldaten auf seinen Befehl hin Zivilisten zusammentrieben und erschossen und wurde sich bewusst, dass es sich dabei um Juden handelte. Zum ersten Mal bemerkte er auch, dass er an seinem Ärmel eine rote Binde mit Hakenkreuz trug: Er gehörte der Waffen-SS an!

Die Träume waren sehr lebendig. Im Gegensatz zu früheren Träumen erinnerte er sich noch lange, nachdem er wach geworden war, an alle Einzelheiten Er wusste plötzlich, was es bedeutet dem Verhungern und Erfrieren nahe zu sein, was es bedeutet auf der Flucht zu sein und Angst zu haben ohne sie seinen Untergebenen zeigen zu dürfen. Als Israeli machte ihm das Erschießen der Zivilisten und Juden am meisten zu schaffen. Als guter Soldat führte er in seinen Träumen Befehle aus ohne viel zu fragen. Die Person, die er in seinen Träumen sah, war dazu erzogen worden Juden und Russen als Gesindel oder Untermenschen anzusehen. Aber die Wirklichkeit sah ganz anders aus. Plötzlich erkannte er die Menschlichkeit dieser Wesen und wie ähnlich sie ihm eigentlich waren. Aber als guter Offizier konnte er diese aufkommenden Zweifel nicht zeigen. „Der Führer hat sie zu unseren Feinden erklärt und er versteht das eben besser als ich“, versuchte er sich einzureden, aber die Zweifel nagten weiter an ihm. Erst während des Rückzuges, als er plötzlich sah, dass die Vernichtung der Juden für die deutsche Führung wichtiger war als die Versorgung der eigenen Truppen, nahmen die Zweifel überhand. Seine Welt brach zusammen, und er suchte den Tod.[i]

Yossi, der israelische Soldat, wusste nicht, was er mit diesen Träumen anfangen und wo er sie in sein jetziges Leben einfügen sollte. Warum hatte er plötzlich solche Träume? Wollten sie Ihm etwas sagen? Bis dahin war er der Meinung gewesen, dass Träume Schäume sind, im besten Fall Botschaften aus dem eigenen Unterbewusstsein. Wie schon erwähnt, hatte er sich nie mit Mystik oder Reinkarnation beschäftigt, sondern lebte ganz im Hier und Jetzt. Er fing an sich Fragen über seine jetzige Situation zu stellen. Auch in Israel gab es Stimmen, die die Araber als unzivilisierte Eingeborene, fast als Untermenschen bezeichneten. Allerdings war das eine kleine Minderheit.Wie würde er reagieren, wenn er den Befehl bekäme, Zivilisten zu erschießen, nur weil sie Araber sind?  Er wusste auch, dass es Fälle gegeben hatte, in denen Israelis, insbesondere Einwanderer aus arabischen Ländern, Araber auf unmenschliche Art behandelten. Immer wieder fragte er sich, ob dieses der Preis für die andauernde Besatzung war. Ob sich in Israel nicht eine kolonialistische Einstellung entwickelte. Aber anderseits wusste er auch, dass die Palästinenser ein echter Feind waren, der nur davon träumte Israel auszurotten. Viele der oben erwähnten Ausschreitungen waren  bestimmt auch Racheakte, ausgeführt von Juden, die früher unter moslemischer Herrschaft gelitten hatten. Und diese waren die Schlimmsten. Er entschloss sich auf jeden Fall nie in diese Falle zu geraten.  Aber trotz dieses Entschlusses hörten die Träume nicht auf, sondern erschienen eher öfters.

Total verstört kam er zu mir, dem älteren Freund, der aus Deutschland stammte und sich mit „komischen“, unkonventionellen Dingen beschäftigte, um sich Rat zu holen. Ich „schaute“ und erkannte, dass es sich weder um Phantasiegebilde noch um eine Botschaft aus dem Unterbewusstsein  handelte, die mit seinem jetzigen Leben zusammenhing. Bei Yossi handelte es sich um Erinnerungen an ein früheres Leben, welches durch seinen Besuch bei der Bundeswehr heraufgeschwemmt worden waren.

Ich klärte ihn auf und wir entschlossen uns eine Serie von Rückführungen zu machen, und dabei kam einiges sehr Interessante ans Licht. Als Erstes bestätigten sich seine Träume. Diesmal wusste er auch seinen Namen (Paul), den Namen seiner Familie und sein Geburtsdatum sowie den Ort, in dem er das Licht der Welt erblickt hat. Ebenso wusste er, dass er 1944 an der russischen Front gefallen ist [ii]. Aus Interesse forschten wir dem auch nach, und es stellte sich heraus, dass es diese Person tatsächlich gegeben hat. Yossi war emotional so stabil, dass er bereit war der Sache weiter nachzugehen. Hinzu kam, dass er ein tiefes Vertrauen zu mir hatte.

Danach wurde es noch interessanter. In einer weiteren Serie von Rückführungen stellte sich heraus, dass er in dem Leben davor  Jude gewesen war, der sich von seinem Judentum endgültig abwenden wollte. Er wollte auf keinen Fall mehr ein Jude sein.

Enttäuscht von der Engheit, der Versteinerung und den ewigen Verfolgungen der Juden in Russland und Polen, kamen er und seine Eltern  Mitte des 19. Jahrhunderts nach Deutschland und ließen sich dort nieder. Der junge Michael (so hieß er damals) wollte einen Beruf ausüben, der dem klassischen Judentum so fremd wie möglich war, und so wählte er das Militär. Aber auch hier wurde ihm sein Judentum zum Verhängnis, denn es gab keine Möglichkeit für einen Juden als Offizier Karriere zu machen. In der Armee des neuen deutschen Reiches herrschte noch das preußische Junkertum. So starb er verbittert und bei seinem Tod schwor er: „Wenn ich noch einmal mein Leben anfangen könnte, dann nie wieder als Jude. Ich hasse alle Juden“. Und dieser Schwur sollte sich erfüllen.

Während einer anderen Sitzung konnte ich ihn in die Zwischenwelt [iii]  zwischen seinem Tod als deutscher  Soldat in Russland und seiner Reinkarnation in Israel zurückführen. Er erzählte mir, wie befreit er sich sofort nach seinem Tod gefühlt habe. Dann durchquerte er einen Tunnel und wartete darauf, dass man ihn abholte, aber nichts geschah. (Später wurde ihm berichtet, dass er sich zu dem Zeitpunkt in einer Art Vorhölle befunden habe und dass niemand bereit war ihn abzuholen. Für die deutschen Seelen war er ein Jude und deswegen gehörte er nicht in den Bereich ihrer Verantwortung. Für die jüdischen Seelen war er ein Abtrünniger und ein Massenmörder, mit dem niemand etwas zu tun haben wollte). “ Plötzlich,“ erzählte er mir, „befand ich mich vor einem himmlischen Gerichtshof, der aus drei Richtern bestand. [iv] Die Richter schauten mich sehr streng an und zeigten mir dann eine Art Lebensfilm, in dem ich genau all die Leiden, die ich verursacht hatte, noch einmal durchleben musste. Diesmal konnte ich mich nicht abwenden oder hinter einem Befehl verstecken. An diesem Ort musste ich die Verantwortung für mein Leben und meine Taten übernehmen.“ Und dann,“ sagte er mir, „platzte die ganze aufgestaute Wut der Jahrhunderte aus mir heraus und ich schrie: ‚Ja, ich habe gesündigt, ich habe Schlimmes getan. Tut mit mir, was ihr wollt. Aber, fuhr ich fort, wenn Gott sich nicht von uns abgewendet hätte, wäre all das nicht passiert. Ich hatte es satt, der ewige Sündenbock der Welt zu sein, nur weil ich als Jude geboren bin. Das war es nicht, Gott, was Du uns am Berge Sinai versprochen hast. Und plötzlich erhallte von oben eine Stimme: Meine Söhne haben Recht. Zu groß ist die Last und die Qualen, die Ich ihnen auferlegt habe. Dem wird jetzt ein Ende sein. Die Diaspora ist beendet, und Ihr könnt in das Land zurückkehren, das ich Euren Vorvätern versprochen habe. Die Atmosphäre im hohen Gerichtshof entspannte sich, und man fragte mich, was ich gerne tun würde um das Karma, das ich auf mich geladen habe, aufzuarbeiten. Meine Antwort war: Ich möchte im wieder auferstehenden Israel wieder geboren werden und im Militär des jüdischen Staates dienen. Ich möchte endlich mein eigenes Volk mit meiner eigenen Waffe verteidigen. Ich möchte nicht mehr diskriminiert werden, nur weil ich ein Jude bin. Das wurde mir auch zugesagt, und hier bin ich. Endlich bin ich dort, wo ich schon immer sein wollte“. Er wachte auf, geheilt und ruhig. Seine Träume sind nie wiedergekommen.

 

[i] Die Geschichte ist eine Zusammenfassung der Träume und dessen, was Yossi in seinen Rückführungen erlebt hatte.

[ii] Aus verständlichen Gründen wurden die Daten etwas verändert und geheim gehalten

[iii] Siehe Kap. über Reinkarnation

[iv] ebd.

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© 2005 - 20013, Dr. Eli Erich Lasch, am 01.04.2009. Stand: 13. September 2019